Mittlerweile ist die fünfte Runde von 12 letters of handmade fashion angebrochen – das ging schnell, oder? Koko von golden cage hat für den Mai das O gezogen. Mir ist gleich eine ganze Flut an Ideen gekommen, die ich euch nicht vorenthalten möchte. Lasst euch inspirieren!
Ein schöner Rücken kann auch entzücken – Open Back
Wenn dieser Sommer annähernd so umwerfendes Wetter liefert wie der letztes Jahr, steht für mich fest: Zeit für ein Open back dress! Ich weiß, leider eignen sich solche Kleider nicht richtig gut für Leute mit großer Oberweite.
Ich träume aber schon länger von einem Kleid mit Rückenausschnitt – besonders toll finde ich das Kleid aus der Burda Style 03/2013, das auch als Hochzeitskleid umgesetzt wurde (die Fotos von dem gleichgeschlechtlichen Paar fand ich schön – auch wenn oft betont wurde, dass es sich um die Freundin der Braut handelt. Wäre auch zu erfrischend gewesen.) Bei La Maison Victor gibt es einen Schnitt Emma mit weniger, aber nicht weniger raffiniertem Ausschnitt. (Bild 1, 2 © Burda Style)
Let’s get active – Outdoor-und oooommm… Yoga-Kleidung
Für diejenigen, die sich nach dem langen Grau jetzt am liebsten draußen bewegen möchten, ist Outdoor-Bekleidung eine gute O-Option. Die Möglichkeiten sind da auch total vielfältig: von einer Jacke oder einem Mantel über einen Hoodie bis zu einer Hose ist alles drin.
Der Wind und Wetter-Parka, zu dem es auf Seemannsgarn Handmade einen Sew Along gab, hat sich schon bei Selmins W großer Beliebtheit erfreut. Wer nicht fertig geworden ist, hat jetzt vielleicht die Möglichkeit, zu punkten!
Wenn ihr die wintermüden Glieder ein wenig dehnen möchtet, wäre eine Oommmm-Hose oder ein Shirt fürs Yoga praktisch. Die Leggings Aires von Colette hat sportliche Mesh-Details. Ich habe die Leggings Roxie von La Maison Victor aus Pannesamt genäht und fand sie sehr bequem, da sie keine äußeren Seitennähte hat.
Wer dagegen lieber auf der Couch liegt, kann sich ja an einem Onesie versuchen. 😉
Outerwear – alles für obendrüber
Bei dem O gibt es so wunderbar dehnbare Begriffe: Outerwear. Zwischen Mänteln und Jacken kann das alles sein. Meiner Erfahrung nach sind Mäntel und Jacken etwas, das gerne liegen bleibt, wer also noch eine nicht fertig gestellte Jacke hat: dies ist der Zeitpunkt, um diese Altlasten los zu werden!
Overalls – Jumpsuits und Latzhosen
Jumpsuits haben seit dem Hype vor einigen Jahren einen fest Platz in meinem Schrank. Schnittmuster sind da auch alles andere als rar gesät. Auch Latzhosen, die wieder ein Revival erleben, mag ich sehr gerne. Tolle Kandidaten, um einen Overall zu nähen!
Für Vintage-Fans gibt es zum Beispiel einen Overall im 1940er-Stil von Wearing History.
Ich kann mir auch eine Latz-Interpretation der allseits beliebten Ginger Jeans von Closet Case Files sehr gut vorstellen. Passt auch super zum Siebziger-Trend.
Moderne Schnittmuster finden sich in vielen Zeitschriften. Auch Indie-Hersteller bieten einiges an, zum Beispiel Named mit dem Bly-Overall oder dem Ailakki-Jumpsuit mit Cut-Out. (Bild © Wearing History)
Schnitte, Stoffe und Details
Wie immer könnt ihr das O auch über die Schnitte einbringen: Zum Beispiel mit einem Original-Vintage-Schnitt wie mein Fifties-Kleid. Oder dem süßen Top Ondée von Deer & Doe. Euch fällt sicher einiges ein! Nicht zuletzt sämltiche Ottobre-Schnitte…
Spannend finde ich immer das Spiel mit der Oberfläche: alles mit Struktur passt hier. Samt, Bouclé, Tweed, gequiltete Stoffe. Strickerinnen können hier toll mit verschiedenen Effekten spielen, wie bei dieser tollen Strickjacke auf Blue Prints for Sewing.
Oversize lässt sich vielfältig umsetzen. Auf der großen Fläche kommen auch Prints gut zur Geltung. Ein Ornament-Muster ist im Sommer ein toller Hingucker, zum Beispiel auf diesem Stoff von Fashion for Designers*, den es in zwei Ausführungen gibt. Auch Orange – vielleicht als Highlight in Kombination mit anderen Farben? – kann beim O verwendet werden.
Toll würde sich auch ein Organic-Stoff eignen – einige Hersteller bieten mittlerweile solche Stoffe in vielen Farben an.
Wer Glück hat, findet so einen Stoff, oder ihr versucht euch einfach selbst an einem Farbverlauf: Ombre! Ich mag diesen Effekt sehr gerne und habe mein O, ein Ottobre-Ombre-Kleid, mit diesem Schlagwort eingereicht.
Vor ein paar Jahren war eine offenkantige Verarbeitung Trend. Auch wenn ich damals nicht auf den Zug aufgesprungen bin, mag ich diese Details mittlerweile sehr: Nahtzugaben nach außen oder unversäuberte Kanten. Nicht alle Stoffe eignen sich dafür. Oft sieht man so eine Verarbeitung an Walk- und Wolljacken aus dem Trachtenbereich, ich habe aber auch schon einige Kleider und Blusen aus Seide gesehen, die kleine Details oder einzelne Nähte mit unversäuberten Details hatten.
Für diejenigen, die nicht so viel Zeit haben und lieber ein schnelles Projekt bearbeiten möchten, wäre ein Einsatz für eine Tasche, die bei der Organisation hilft, vielleicht etwas. Viele Beispiele und Anleitungen gibt es auf Pinterest.
Working girl: Office-taugliches
Office-tauglichkeit ist einer dieser Modezeitschriften-Begriffe. Der Dresscode ist schließlich in jedem Büro anders. Da dieser Begriff eine Grauzone mit sich führt, könnt ihr euch auch hier austoben:
Blazer, Hosen, Westen, eventuell sogar Strickjäckchen für die Strickerinnen unter euch. Ein Klassiker in der Kategorie sind sicherlich die Bleistiftröcke. Das Schnittmuster Zaria von Named zum Beispiel hat Teilungsnähte und kann auch sportlich kombiniert werden. Oder was haltet ihr vom neuesten Colette-Schnittmuster Selene? Auf Twitter wurde der Schnitt, der verschiedene Tascheneingriffe anbietet, schon diskutiert. Ein Sew Along startet diese Woche.
Nicht mehr weg zu denken ist mittlerweile die Culotte, die überall als bürotaugliche Mode-Innovation gefeiert wird. Zum Glück gibt es daher aktuell überall Schnitte und Anleitungen für diesen Hosenrock. Ich habe letztes Jahr einen nach eigenem Schnitt genäht, in der Burda Style und La Maison Victor waren in den letzten Ausgaben mehrere Schnittmuster, und natürlich lassen sie sich auch bestellen, wie die Mimosa-Culottes, ebenfalls von Named.
Was ist eure Interpretation von Office-tauglich? Bei meinen letzten beiden Jobs gab es zum Glück keine Kleiderordnung, daher bin ich sehr gespannt, wie Menschen kreativ mit solchen Vorgaben umgehen. (Bild 1,2 © Named)
Schulter zeigen
Total im Trend sind zur Zeit Off-Shoulder-Teile. Ich mag den Look, vor allem mit einer breiten Rüsche oder einem Volant am Ausschnitt, an Kleidern sehr. Meine Ausführung wäre ein Kleid aus roter Baumwolle mit Lochstickerei, oder pur mit einer kleinen Borte an der Rüschenkante.
So ein Kleid stelle ich mir toll vor für die Kollektion für einen Mittelmeer-Urlaub. Damit ist man doch perfekt angezogen für die Strandbar oder zum Tapas-Essen.
Auf dem Blog von Megan Nielsen gibt es ein Tutorial, wie man sich so einen Schnitt ganz einfach konstruieren kann.
Bei & other stories gibt es eine Menge Inspiration für diesen Trend, von puristisch bis romantisch.
Wer nicht beide Schultern zeigen möchte, kann auch über ein One-Shoulder-Teil nachdenken.
Na, seid ihr inspiriert? Was sind eure Ideen für die Mai-Ausgabe von 12 letters of handmade fashion?
*Affiliate-Link. Ich bekomme bei der Bestellung bei FFD einen kleinen Rabatt.
Koko
Hallo liebe Jenny, da hast Du ja einen tollen bunten Strauß an Inspos gefunden. Am besten gefällt mir der blaue Overall und natürlich der off the shoulder-Look;) Einen wunderbaren Sonntag wünsche ich Dir! Lieben Gruß, Koko♥♥♥
Jenny
Dankeschön, Koko! Der Off-Shoulder-Look ist auch mein Favorit. 🙂
Angela
Hallo Jenny, dein O-Inspiriations-Blog-Post ist klasse!! Ich hab mich sehr gefreut als ich Instagram den Hinweis entdeckte und bin sofort auf deinen Blog gehüpft.
Bei mir hat letztlich O wie Origami das Rennen gemacht ? Liebe Grüße
Jenny
Das freut mich, liebe Angela! Origami ist auch eine super Option!
Susanne
Die Ideen sprudeln bei dir ja nur so; ganz toller Inspirationspost.
Mir fällt noch was ganz einfaches ein, womit ich eventuell wieder mitmachen werde; O, wie Oberteil, : ).
LG von Susanne
Jenny
Auch schön! Das kann man ja ganz vielseitig umsetzen.
Danke für deinen Kommentar, liebe Susanne!
Liliana
Zum O ist mir am Anfnag ja rein gar nichts eingefallen, da kommt dieser Post zur genau richtigen Zeit! Jetzt muss ich mich nur noch zwischen Outerwear und off-shoulder entscheiden: Endweder mache ich endlich den Albion Dufflecot von Colette oder das Seda dress von Pauline Alice. .. Vielleicht beides? 🙂
Jenny
Das freut mich sehr! Ich finde es toll, wenn ich meinen Leserinnen helfen kann.
Ja, vielleicht wird es ja beides…? 😉 Das Seda Dress ist echt schön, kannte ich noch gar nicht.
Karin
Hi, danke für Deinen sehr unterhaltsamen und inspirierenden Input! Und bis bei Burda die Regenbogenfahne weht wird es noch verdammt lang dauern…Liebe Grüße, Karin
Jenny
Vielen lieben Dank, Karin!
Ich fürchte es auch… Wirklich schade, die beiden geben doch ein super Paar ab. 🙂 Aber bei Burda wird ja lieber dem Plus-Model ein männlicher Partner zu Seite gestellt, um zu zeigen, dass Plus Size-Frauen auch einen Mann finden können. Der ist immerhin essenziell.